Multidisziplinäre Betreuung älterer Patienten: warum es besser ist, zu repatriieren

Auch wenn wir nicht gerne darüber nachdenken, werden viele von uns irgendwann im Leben erleben, dass ein älterer Elternteil oder ein Verwandter eine gesundheitliche Krise durchmacht.

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Das ist schon eine schwierige Erfahrung, wenn sie in der Nähe wohnen. Aber wenn sie in einem fremden Land leben oder dort Urlaub machen, können die damit verbundenen Schwierigkeiten und Dilemmata eine große Herausforderung darstellen.

Ein typisches Szenario - eines, das wir hier bei EMS Air Ambulance & Medical Repatriation häufig erleben - sieht etwa so aus. Ein Kunde in England erhält einen Anruf von seiner älteren Mutter in Spanien. Sie ist gerade zu Hause schwer gestürzt; obwohl sie sich jetzt in der Obhut der örtlichen Ärzte befindet, sagen diese, dass sie sich den Oberschenkel gebrochen hat und eine neue Hüfte benötigt. Der Sohn fragt sich nun, was er als nächstes tun soll. Soll er sie ermutigen, sich im Ausland operieren zu lassen? Oder soll er sie zur Behandlung nach Hause bringen?

Die Antwort lautet in vielen Fällen - vielleicht sogar in den meisten - dass es besser ist, einen älteren oder gebrechlichen Patienten zu verlegen, damit er in einem Krankenhaus oder einer Klinik in der Nähe seiner Angehörigen multidisziplinär betreut werden kann.

Das muss ein wenig ausgepackt werden, deshalb hier die Begründung:

Was ist "multidisziplinäre Betreuung"?

Dieser Ansatz besagt, dass Patienten ein besseres Ergebnis erzielen, wenn sie von einem integrierten Team von Spezialisten behandelt werden. Eine 85-jährige Patientin, die zum Beispiel eine Hüftoperation benötigt, würde vor der Operation eine Reihe von Beratern und Pflegekräften aufsuchen - einen Spezialisten für Geriatrie, einen Experten für Allgemeinchirurgie, einen Physiotherapeuten und so weiter. Dieses "Team" von Fachleuten hätte ein Auge auf den gesamten Behandlungsverlauf, von der Vorbereitung auf die Operation bis zur Reha und Genesung. Obwohl die integrierte Versorgung in europäischen Privatkliniken immer üblicher wird, ist sie im Ausland nicht immer ohne weiteres verfügbar.

Was sagt die Wissenschaft zur multidisziplinären Pflege?

Eine wachsende Zahl von Studien hat ergeben, dass dies zu besseren Ergebnissen für die Patienten führt. In einer Metaanalyse aus dem Jahr 2020 wurde beispielsweise geschätzt, dass achtzig Prozent der älteren Menschen, die sich einem chirurgischen Eingriff unterziehen, danach ein postoperatives Delirium (POD) entwickeln, ein Zustand, der zu Verwirrung, Gedächtnisverlust oder einer Verschlechterung der geistigen Funktionen führen kann (z. B. die Unfähigkeit, sich zu waschen oder anzuziehen). Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass "multidisziplinäre Maßnahmen sowie die Zusammenarbeit zwischen Klinikern erforderlich sind, um den Zustand bei diesen Patienten wirksamer zu reduzieren und zu verwalten".

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2018 untersuchte ältere Patienten, die eine Bauchoperation benötigten. Sie ergab, dass Patienten, die zum Zeitpunkt ihrer Operation eine "koordinierte interdisziplinäre [Betreuung]" erhielten, "eine kürzere Verweildauer [im Krankenhaus] hatten, niedrigere Wiederaufnahmeraten nach 7 und 30 Tagen aufwiesen und eher mit Selbstversorgung nach Hause entlassen werden konnten, während sie im Durchschnitt weniger Komplikationen aufwiesen..."

Warum sonst sollten ältere Patienten in Erwägung ziehen, sich zu Hause behandeln zu lassen?

Bei der Heimkehr nach einer medizinischen Behandlung geht es nicht nur um die Operation. Operationen - so wichtig sie auch sein mögen - sind nur ein Teil einer größeren Reise zu einer besseren Gesundheit.

  • Reha - Eine qualitativ hochwertige Nachsorge - insbesondere Physiotherapie und ein gut geplantes Bewegungsprogramm - ist für die Genesung geriatrischer Patienten nach einer Operation von großer Bedeutung. Diese Dinge geschehen nicht immer automatisch. Sie müssen von Ärzten verschiedener Fachrichtungen sorgfältig und sensibel koordiniert werden und erfordern wahrscheinlich eine Reihe von Fahrten zwischen Haus und Krankenhaus.
  • Nachsorge - Nach der Operation gibt es viele Fragen zu beantworten. Wie erholt sich die Patientin? Kümmern sich die Ärzte ausreichend um sie? Sind seit der ursprünglichen Diagnose weitere medizinische Probleme aufgetreten? Wichtiger noch: Wird die Patientin oder der Patient allein zu Hause zurechtkommen, oder sollten Sie über eine Betreuung zu Hause oder gar in einem Heim nachdenken? Es ist äußerst schwierig, diese Entscheidungen richtig zu treffen, wenn sie mehrere tausend Kilometer entfernt sind.
  • Näher an der Familie - Letztlich geht es kranken Patienten fast immer besser, wenn sie in der Nähe ihrer Angehörigen sind. Dabei geht es nicht nur um menschlichen Kontakt (so wichtig dieser auch ist). Familienangehörige können auch die Lücken zwischen den klinischen Behandlungen füllen: Sie bringen Material ins Krankenhaus, helfen im Haushalt, koordinieren Fahrdienste, kümmern sich um Folgetermine und so weiter. Der Weg zur Genesung mag für viele ältere Patienten hart sein - aber er ist immer besser, wenn ein geliebter Mensch dabei ist.


Kontakt

Benötigen Sie Hilfe oder einen Rat zur Rückführung eines älteren Familienmitglieds? Wir wissen, wie verwirrend der ganze Prozess sein kann! Rufen Sie einfach unsere Experten an, die Ihnen Tag und Nacht Rede und Antwort stehen. Sie können uns per Telefon, E-Mail oder WhatsApp erreichen.

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